Schneckenschutz


Wer einen Garten hat, wird irgendwann vor der Frage stehen: Wie kann ich Schnecken bekämpfen? Obwohl die Tiere zur Natur gehören, sehen Gärtner sie als Schädlinge an. Sie können enorme Fraßschäden an Pflanzen verursachen. Hier kann der richtige Schneckenschutz dem Problem vorbeugen. Dennoch sollte bei der Schneckenbekämpfung der Umweltschutzgedanke vorhanden sein.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Schnecken können gravierende Schäden im Garten anrichten. Sie ernähren sich von organischen Stoffen. Die Tiere fressen unter anderem gerne Kohl, Bohnen und anderes Gemüse sowie Kräuter.

  • Du kannst Hausmittel wie Kaffee zur Bekämpfung einsetzen, natürliche Fraßfeinde in den Garten locken oder Pflanzen wie Salbei oder Funkien pflanzen, die gegen Schnecken resistent sind.

  • Mit manchen Tipps, die als Mittel gegen Schnecken angepriesen werden, ziehst du noch mehr Schnecken in deinen Garten. Und einige Maßnahmen sind schlicht und ergreifend Quälerei oder schädigend für die Natur.

Wovon werden Schnecken angezogen?

Schnecken suchen stets Orte auf, an denen sie Unterschlupf und Nahrung vorfinden. Die kleinen Tiere halten sich zudem dort auf, wo sie vor der Sonne geschützt sind. Sie sind bei Regen sowie an bewölkten oder nebligen Tagen aktiv.


Schnecken ernähren sich von verrottendem Holz, Pflanzenblättern, Feldfrüchten, Blumen und anderen lebenden Pflanzen. Zu ihren Lieblingsspeisen gehören unter anderem Kohl, Bohnen, Kopfsalat, Basilikum, Rittersporn und Ringelblumen. Auch frische Triebspitzen und Keimlinge mögen sie gerne. Die Braune Wegschnecke gehört zu den Nacktschnecken und frisst neben Kräutern auch Sukkulenten.


Finden Schnecken in Gärten genügend Verstecke, ist das ebenfalls ein Grund, weshalb sie in deinen Garten eingezogen sind. Sie verstecken sich unter anderem in hohem Gras und an Stellen, an denen hohes Unkraut wächst. Die Tiere mögen feuchte und dunkle Verstecke. Somit findet man sie oft unter Brettern oder Planen vor.

Nicht alle Schnecken müssen bekämpft werden

Nicht jede Schnecke richtet im Garten Schaden an. Es gibt Schneckenarten, die als Nützlinge bezeichnet werden können. Zum Beispiel ernährt sich die Weinbergschnecke ausschließlich von abgestorbenem Pflanzenmaterial. Außerdem frisst sie die Eier von Nacktschnecken und Blattläusen.

Hinweis: Hainschnickelschnecken, Gartenschnecken und andere Gehäuseschnecken fressen ebenfalls hauptsächlich abgestorbene Pflanzen.


Bänderschnecken ernähren sich überwiegend von abgestorbenen Pflanzenresten. Sie sind nützliche Helfer, die Pflanzenabfall entsorgen. Zudem fressen sie das Gelege der Spanischen Wegschnecke, die in deinem Garten enorme Schäden anrichten kann.


Die Bänderschnecke gehört zur Nahrung vieler Vögel. Singdrosseln und weitere Vogelarten benötigen das in den Schneckenhäusern enthaltene Kalzium als Bausubstanz für die Knochen und die Eierschalen. Wenn diese Schnecken fehlen oder lediglich in geringer Anzahl vorhanden sind, wirkt sich das negativ auf die Qualität der Eierschalen aus. Das hat wiederum einen Rückgang der Singvögel zur Folge, denn die Brut kann sich nicht erfolgreich entwickeln. Darüber hinaus nutzen Wildbienen leere Schneckenhäuser als Nester und viele andere Tiere wie manche Käfer ernähren sich von Bänderschnecken.


Zu den weiteren Nützlingen gehören Tigerschnegel, die auch als Tigernacktschnecken oder Große Egelschnecken bezeichnet werden. Sie können bis zu 20 Zentimeter lang werden. Sie helfen dir dabei, deinen Garten vor schädlichen Schnecken zu schützen. Auf dem Speiseplan der Tigerschnegel stehen Eier von Nacktschnecken, junge Nacktschnecken, abgestorbene Pflanzenteile, Pilze und Aas

Welche Maßnahmen helfen gegen Schnecken?

Fraßschäden sind an Absplitterungen auf der Pflanze und an großen Löchern in den Blättern oder auf der Oberfläche erkennbar. Die Tiere kratzen mit ihrer rauen Zunge an den Blatträndern. Schnecken können ebenfalls Würmer und Krankheiten auf Menschen und Haustiere übertragen. Mit der folgenden Liste der 13 Maßnahmen zur Schneckenabwehr kannst du deinen Schneckenschutz selber machen und Schnecken bekämpfen.

Igel und andere natürliche Feinde

Vögel, Igel, Spitzmäuse, Kröten und Blindschleichen sind Fressfeinde der Schnecken. Ein weiterer Feind sind Nematoden. Du tust gut daran, wenn du solche Tiere in deinen Garten lockst. Dazu müssen sie Nistmöglichkeiten und Verstecke sowie Nahrung vorfinden. Stelle Futterhäuschen auf und pflanze Büsche, Bäume und Hecken. PH-Nematoden sind Fadenwürmer, die du über das Gießwasser im Garten verteilen kannst. In einem naturnahen Garten entwickelt sich nur selten eine Schneckenplage.

Garten morgens gießen

Schnecken lieben Feuchtigkeit und Regen. Zudem gehen sie im Dunkeln auf die Nahrungssuche. Wenn du bisher deinen Garten abends gewässert hast, solltest du die Gießzeit ändern. Bewässere deine Beete in den frühen Morgenstunden. Am besten bewährt sich eine Tröpfchenbewässerung. Damit reduzierst du die Luftfeuchtigkeit und die Feuchtigkeit der Oberfläche des Bodens. Schnecken können sich auf feuchten und nassen Böden schneller als auf trockenem Boden bewegen. Wenn du morgens gießt, können sich die Tiere nachts nur langsam bewegen und meistens erreichen sie deine Pflanzen nicht.

Hochbeet

Schnecken können Pflanzen im Hochbeet schwerer erreichen, als Gemüse und Blumen in „normalen“ Beeten. Zusätzlich kannst du oben am Rand des Hochbeetes einen Schneckenzaun anbringen.

Schneckenzaun

Im Handel sind Schneckenzäune erhältlich, mit denen du deine Pflanzen vor Schneckenfraß schützen kannst. Der Rand bei Schneckenzäunen ist nach außen gebogen, sodass er von Schnecken kaum überwunden werden kann.


Oder du errichtest eine natürliche Barriere. Es gibt schneckenresistente Pflanzen wie Salbei, Rosmarin oder Funkien. Diese Blumen und Kräuter bieten sich dazu an, eine natürliche Grenze zu gestalten. Lavendel, Mohn, Fuchsien, Geranien, Kapuzinerkresse und andere Pflanzen mit Aromastoffen sind bei Schnecken unbeliebt.

Elektrischer Schneckenzaun

Eine etwas aufwendigere Variante ist ein elektrischer Schneckenzaun. Er wird ähnlich wie der normale Schneckenzaun und das Kupferband um das Beet herum angebracht und mit einer Batterie oder einem Akku mit Strom versorgt.

Schneckenkragen

Schneckenkragen verfügen über einen abgeknickten Rand. Andere Bezeichnungen für dieses Mittel sind Schneckenring oder Schneckenschutzring. Aufgrund des umgebogenen Randes und der spitzen Kante bleibt Schnecken der Weg zu den Pflanzen versperrt. Schneckenkragen sind vor allem als Schutz für Keimlinge oder Jungpflanzen zu empfehlen.

Kupferband gegen Schnecken

Eine günstige Lösung um Schneckenschutz selber machen zu können. Kupfer erzeugt elektrische Schläge, weshalb sich das Metall als Material für Schneckenbarrieren anbietet. Du kannst Kupferbänder um deine Beete oder um den Garten legen. Besonders beim Hochbeet selber bauen kann eine Umzäunung mit einem Kupferband effektiv gegen Schnecken wirken.

Schneckenfalle

Schneckenfallen dienen als Köder, um die Tiere aufzusammeln. Zu den effektiven Lockmitteln gehören welkende Blätter, Gemüseabfälle, Reste von Zucchini, Gurken oder Salat, Kartoffelstücke, faule Tomaten sowie feuchtes Weißbrot. Diese Mittel legst du an Plätzen aus, an denen sich die Schnecken gerne verstecken. Du kannst aber auch Lebendfallen kaufen. Auch eine PET Flasche oder ähnliche Gefäße aus Kunststoff können effektive Hilfe leisten. Die Schnecken können in diese Fallen hineinkriechen. Sie haben jedoch keine Chance, wieder dort herauszukommen.

Aufsammeln

Du kannst Schnecken in deinem Beet ganz einfach aufsammeln. Diese Weichtiere sind abends und morgens aktiv, sodass du Kontrollgänge in deinen Alltag einplanen kannst. Damit du sie noch leichter findest, kannst du Rhabarberblätter oder Bretter in deinem Garten verteilen. Darunter suchen die Schnecken gerne Unterschlupf.

Holzasche

Auf Holzasche können sich Schnecken nur sehr schwer fortbewegen. Der Untergrund ist für sie zu feinkörnig und trocken. Als Schutzmaßnahme kannst du Holzasche um deine Pflanzen herum verteilen. Damit sorgst du gleichzeitig für eine gute Kaliumdüngung. Die Wirksamkeit des Mittels lässt jedoch bei Regen nach.

Enten

In manchen Gärten kommen Laufenten zum Einsatz. Sie gehören zu den natürlichen Fressfeinden von Schnecken. Das ist eine effektive und umweltfreundliche Methode. Allerdings kann es passieren, dass die Enten irgendwann keinen Appetit mehr auf Schnecken haben, wenn du bereits eine Schneckenplage auf deinem Grundstück hast. Zudem musst du dir gut überlegen, ob du dich um die Enten kümmern möchtest, schließlich ist die Haltung mit einem gewissen Zeit- und Kostenaufwand verbunden.

Haare oder Wolle

Wolle und Haare saugen den Schleim der Schnecken auf, sodass sie sich nicht mehr fortbewegen können. Im Handel sind Produkte wie Pellets zu bekommen, die aus gepresster Schafwolle bestehen. Du kannst auch Wolle auslegen, denn die Schnecken kriechen nicht darüber. Sobald sie mit ihren Fühlern an die Haare stoßen, drehen sie ab. Bei Nässe verliert sich jedoch die Wirkung.

Wassergraben

Ein Wassergraben rund um deine Beete ist ebenfalls eine wirksame Schutzmaßnahme. Landschnecken können tiefe und breite Gräben nicht überwinden. Sie sind nicht in der Lage, unter Wasser zu atmen.

Welche Methoden zur Schneckenabwehr sollte man besser vermeiden?

Schnecken werden von uns zwar als Schädlinge angesehen, aber es sind Lebewesen, mit denen wir respektvoll umgehen sollten. Wenn du als Schneckenschutz Chemie und Schneckenkorn einsetzt, kannst du sicher sein, dass die schleimigen Tierchen sterben. Allerdings hast du dann auch andere Tiere auf dem Gewissen. Fressen Vögel und Igel die vergifteten Schnecken, hast du diese nützlichen Tiere indirekt getötet. Deshalb solltest du auf solche Mittel bei der Schneckenabwehr unbedingt verzichten.

Bierfallen

Die im Bier enthaltene Hefe lockt Schnecken an. Es wird somit oft dazu geraten, im Garten Bierfallen aufzustellen. Dazu werden flache Schüsseln oder ähnliche Gefäße zur Hälfte mit Bier befüllt und am Beet und im Gemüsegarten verteilt aufgestellt. Die Behälter müssen etwas im Boden vergraben werden, damit die Schnecken leichten Zugang zum Bier haben.


Nun riechen die Schnecken das Bier beziehungsweise die Hefe, kriechen zur Bierfalle und ins Gefäß und ertrinken. Erstens ist das ein qualvoller Tod und zweitens lockst du damit Schnecken an. Falls du also bisher nur wenige Schnecken in deinem Garten hast und Bierfallen aufstellst, kannst du sicher sein, dass du bald stetig mehr dieser Tiere antriffst.

Salz

Salz auf Schnecken zu streuen ist eine moralisch fragwürdige Methode. Salz ändert den pH-Wert und entzieht den Tieren das Wasser, sodass sie dehydrieren und sterben. Manche Gärtner legen eine dicke Salzschicht als Barriere aus. Der Tod ist jedoch genauso qualvoll, als würdest du Salz direkt auf die Schnecke geben.

Kaffee

Wenn du Kaffeesatz um deine Pflanzen herum streust, werden Schnecken dieses Mittel nicht gerne überqueren. Koffein ist für Schnecken jedoch ein Nervengift, das tödlich wirken kann.

Salatfalle

Auch mit einer Salatfalle lockst du noch mehr Schnecken an. Man sollte abends nasse Salatblätter oder als Alternative nasse Blätter von Rhabarber in eine Gartenecke legen. Die Schnecken suchen morgens darunter Unterschlupf und du kannst sie einsammeln.

Katzenfutter und Kleie

Ein anderes oft geratenes Mittel zur Schneckenbekämpfung ist eine Mischung aus Weizenkleie mit etwas nassem Katzenfutter. Das zieht Schnecken an, sodass der Gärtner sie leicht aufsammeln kann. Wenn du solche Lockplätze einrichtest, musst du dich nicht wundern, dass du täglich mehr Schnecken einsammeln musst.

Pestizide

Es dürfte sich von selbst verstehen, dass Pestizide keine sinnvolle Lösung zur Schneckenbekämpfung darstellen. Mit diesen Mitteln würdest du dafür sorgen, dass du die Gesundheit und das Leben vieler Tiere gefährdest. Außerdem tust du dir damit selbst keinen Gefallen, denn auch für dich sind Pestizide schädlich.

Fazit - Schneckenschutz individuell einsetzen

Die oben genannten Schneckenschutz Maßnahmen sind wirkungsvoll und trotzdem gibt es keine Methode, die einen 100-prozentigen Schutz gewährleistet. Unsere Gärten bieten alles, was Schnecken zum Leben benötigen: Nahrung, Unterschlupf und Feuchtigkeit. Du kannst trotzdem gewisse Methoden zur Vorbeugung durchführen.


Schnecken legen im Herbst bis zu 400 Eier im Boden ab. Dazu benötigen sie Hohlräume in der Erde. Diese finden sie, nachdem du deine Obst- oder Gemüsebeete umgegraben hast. Als vorbeugende Maßnahme solltest du auf das Umgraben im Spätsommer und Herbst verzichten. Darüber hinaus ist es zu empfehlen, Kompost oder Sand in die Beete einzuarbeiten. Dadurch wird die Bodenstruktur feiner und es fehlen den Schnecken Plätze für die Eiablage.


Schütte deinen Komposthaufen regelmäßig auf. In einem korrekt angelegten Komposthaufen können Schnecken und ihre Eier nicht überleben, weil die Temperatur für sie zu hoch ist.

Häufige Fragen

Wie kann man Igel im Garten artgerecht halten?

Mit dem passenden Zubehör kannst du Igel in deinem Garten artgerecht halten. Sorge für genügend Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten. Dazu bieten sich Laubhaufen, Reisighaufen und Buschwerk an. Auf exotische Gehölze und einen englischen Rasen solltest du verzichten. Baue Igelhäuschen für die Überwinterung der Igel. Nutze zur Schädlingsbekämpfung natürliche und biologische Mittel. Stelle eine Tränke mit Trinkwasser auf und verzichte auf Gartengeräte wie Laubsauger oder Mähroboter.

Wie kann ich Vögel als Schneckenjäger in meinen Garten locken?

Vögel fühlen sich in einem naturnahen Garten wohl, denn dort finden sie genügend Verstecke, Nistmöglichkeiten und Nahrung vor. Du kannst im März Nistkästen aufhängen. Besser ist es, sie bereits im Herbst anzubringen. Somit nehmen die Kästen bis zum Frühjahr einen natürlichen Geruch an. Die Nistkästen müssen an einen Platz aufgehängt werden, an denen die Vögel und die Brut vor Fressfeinden geschützt sind. Außerdem sollten sich eine Wasserstelle sowie genügend Nahrung in der nächsten Umgebung befinden.