Gurken pikieren: Schritt für Schritt » So wird's gemacht!
8. Dezember 2022
Falls du das erste Mal Gurken pikieren möchtest, wirst du feststellen, dass dafür viel Geduld und Vorsicht notwendig ist. Die zarten Pflanzen brechen schnell durch und die Wurzeln reagieren auf Verletzungen sehr empfindlich.
Das benötigst du zum Pikieren
Pikiererde oder Anzuchterde
Algensubstrat
Löffel oder Pinzette
Als Pikiergefäß bietet sich ebenfalls ein Eierkarton an.
Tipp: Für Anfänger ist es ratsam, einen Löffel statt einer Pinzette zu wählen. Mit einem Löffel kannst du die Sämlinge einfacher samt Wurzelballen der Erde entnehmen.
So gehst du bei Gurkenkeimlinge vor
- Befülle die Töpfe mit der Erde
- Steche mit deinem Finger in der Mitte der Töpfe kleine Pflanzlöcher
- Füge etwas Substrat aus Algen hinzu
- Nehme jetzt vorsichtig und mithilfe des Löffels oder der Pinzette die Keimlinge aus dem Anzuchttopf
- Stecke den einzelnen Keimling jeweils in ein Pflanzloch
- Fülle den Topf mit etwas Erde auf und drücke sie leicht an
- Abschließend gibst du den Jungpflanzen ein wenig Wasser
Wie geht es nach dem Pikieren weiter?
Die Pflanzen benötigen in der ersten Zeit einen Standort, an dem sie vor Sonne und Zugluft geschützt sind. Ideal ist ein Gewächshaus, aber du kannst die Gurkenpflanzen auch auf die Fensterbank stellen. Zugluft oder Sonne würde sie den Umpflanzschock nicht überstehen lassen.
Nachdem du die Pflanzen pikiert hast, haben sie mehr Platz zum Wachsen. Sie entwickeln weitere Wurzeln und diese können sich aufgrund des größeren Topfes verzweigen. Die Pflanzen benötigen nun mehr Nährstoffe und Wasser.
Um sie langsam an die Sonne und die frische Luft zu gewöhnen, kannst du die Kübel oder Töpfe tagsüber ins Freiland stellen. Achte jedoch darauf, dass die Außentemperatur mindestens 15 Grad Celsius anzeigt.
Gemüsepflanzen ins Beet oder Hochbeet auspflanzen
Wenn die Gurkenpflanzen eine Höhe von etwa 20 Zentimetern erreicht haben, kannst du sie in den Garten umpflanzen. Falls dein Balkon zum Anbau von Gemüse dient, ist jetzt die Zeit, die Pflanzen in größere Kübel zu pflanzen. Die Temperaturen sollten nicht zu kalt sein. In der Regel ist das Umpflanzen ab Ende April möglich. Wenn du sicher sein möchtest, dass nicht mehr mit Frost zu rechnen ist, solltest du bis nach den Eisheiligen warten.
Die Gurken werden mitsamt den Wurzelballen umgepflanzt. Sie sollten so tief im Boden sitzen, wie sie zuvor im Topf standen. Nun musst du die Pflanzen gießen und mit Dünger versorgen. Als Gießwasser ist lauwarmes Wasser zu empfehlen.
Alternative: Aussaat direkt in Aussaattöpfe
Die Anzucht funktioniert einfacher, wenn du die Samen direkt in verrottbare Töpfe gibst. Im Handel sind Aussaattöpfe erhältlich. Du kannst ebenso Eierkartons nutzen. Du gibst die Saat jeweils in einen einzelnen Topf und nach der Keimung ist es nicht notwendig, die Pflänzchen zu pikieren. Somit läufst du nicht Gefahr, die Stängel abzubrechen oder die Wurzeln zu verletzen. Du setzt die Eierkartons oder die Aussaattöpfe direkt in den Boden.
Tipps zum Vorziehen von Salatgurken
Die Gurkensamen benötigen zum Keimen Wärme. Deshalb ist die Anzucht im Freien nicht ratsam, zumal sie im Freiland schnell Krankheiten entwickeln. Ab Mitte März kannst du die Gurken im Gewächshaus oder auf der Fensterbank aussäen. Möchtest du im Frühbeet vorziehen, ist der richtige Zeitpunkt Mitte April.
Bei der Auswahl der Gurkensorten ist darauf zu achten, dass die Samen keimfähig sind. Außerdem werden die Sorten nach der späteren Verwendung ausgesucht. Grob wird zwischen Schlangen- oder Salatgurken und Gewürz- oder Einlegegurken unterschieden.
Damit die Gurkenpflanze keimen kann, benötigt sie eine Temperatur von mindestens 20 Grad Celsius. Zudem darf die Luft nicht zu trocken sein. Halte das Saatgut feucht, aber nicht zu nass. Es darf sich keine Staunässe bilden. Decke die Töpfe mit einer Folie ab.
Nach rund einer bis zwei Wochen zeigen sich die ersten Blätter. Entferne die Folie und jetzt gehst du wie oben beschrieben vor. Entweder pikierst du die Pflänzchen oder du hast sie direkt in Aussaattöpfe gesät, sodass du die Jungpflanzen samt Töpfe umsetzen kannst.
In unserem Blog erfährst du noch mehr über das Vorziehen von weiterem Gemüse!
Ernte und Verarbeitung von Gurken
Gurken schmecken besser, wenn sie eher klein sind. Möchtest du die Gurken einlegen, erntest du sie später als Gurken, die du direkt genießen möchtest. Beim regelmäßigen Pflücken im Abstand von etwa drei Tagen bilden sich ständig neue Blüten und somit ebenfalls neue Früchte.
Wenn die ersten Blüten erscheinen, dauert es noch rund drei Wochen, bis du Salatgurken ernten kannst. Das heißt, dass zwischen der Aussaat und der Ernte sieben bis zehn Wochen liegen. Bei Einlegegurken rechnet man etwa zwei Monate von der Saat bis zum Pflücken.
Du kannst prüfen, ob die Gurken bereits erntereif sind. Sie fühlen sich fest an und zwar von der Spitze bis zum anderen Ende. Bei Salatgurken ist die Haut glatt und gleichmäßig gefärbt. Die Gurken lassen sich mit der Hand oder einer Schere ganz einfach abschneiden.
Haltbarkeit und Lagerung der Gurken
Gurken lassen sich gut eine Woche lagern. Dabei sollte die Temperatur mindestens zehn Grad Celsius betragen. Lege sie somit nicht in den Kühlschrank. Du kannst Salatgurken waschen, zu Salat verarbeiten und direkt essen. Wenn du in deinem Garten keine chemischen Mittel gegen Schädlinge einsetzt, musst du die Gurken nicht schälen.
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