ANLEITUNG: OBST UND GEMÜSE RICHTIG EINKOCHEN
15. September 2022
Mit Einkochen von Gemüse und Obst kannst du dir einen Vorrat zulegen und leckere Mahlzeiten oder Marmelade selbst herstellen. Das Einwecken ist eine Möglichkeit, Lebensmittel zu konservieren und für längere Zeit haltbar zu machen. Ob Früchte, Gemüse, Suppen oder Saucen – Einmachen lohnt sich in jedem Fall.
Falls du zu den Anfängern gehörst, helfen dir unsere folgenden Tipps und Informationen. Du bekommst eine Anleitung für das Einkochen im Backofen, im Einkochautomat oder auf andere Art an die Hand, damit dir das Einmachen gelingt.
Mit welchen Gläsern ist Einkochen möglich?
Zum Einkochen eignen sich Einkochgläser wie zum Beispiel das Weck Schmuckglas. Für diese benötigst du passende Klammern und unsere Einkochringe.
Daneben lassen sich Einmachgläser und Schraubgläser verwenden. Wenn du ein Glas mit Schraubdeckel verwendet, sollte der Deckel in der Mitte einen kleinen Kreis besitzen. Ist genügend Vakuum vorhanden, wölbt sich die Deckelmitte nach innen.
Tipp: Vor dem Einkochen musst du alle Gläser gut spülen. Überspringst du diesen Schritt, ist das Risiko groß, dass dein Einmachgut schnell verdirbt. Darüber hinaus ist die Sterilisierung der Gläser kurz vor dem Einfüllen des Inhaltes ratsam. Dazu spülst du die Gläser mit heißem Wasser aus. Des Weiteren solltest du die Gummiringe und Deckel einige Minuten in Wasser mit Essig abkochen.
Diese verschiedenen Methoden gibt es
Du kannst auf unterschiedliche Weise Bohnen, Zucchini, Tomaten, Paprika und andere Lebensmittel aus dem Garten konservieren.
Hinweis: Bei allen Methoden ist es wichtig, dass du die richtige Temperatur einstellst. Die Hitze sorgt nicht nur für das Garen der Nahrungsmittel. Sie tötet zudem Bakterien ab und entwickelt für die Haltbarkeit ein Vakuum in den Gläsern.
Weiter unten erklären wir dir, welche Gläser du nutzen und worauf du außerdem achten solltest. Diese Möglichkeiten gibt es:
- Im Automat
- Im Topf
- Im Dampfgarer
- Im Backofen
Einkochen im Einkochautomat
Wecken im Automat ist die einfachste Methode. Der Einkochautomat sorgt für eine gleichmäßige Temperatur und für eine hohe Erhitzung des Einkochguts. Du musst den Automaten lediglich mit den Gläsern füllen. Alles Weitere übernimmt der Automat.
Lese vorher die Anleitung des Gerätes durch, damit du die passenden Einstellungen vornehmen kannst.
Einmachen im Ofen
Du benötigst für diese Methode einen Backofen mit Ober- und Unterhitze:
- Befülle die Gläser mit dem Inhalt, verschließe sie mit Deckel und stelle sie auf ein Backblech mit hohem Rand oder in eine Fettpfanne.
- Achte darauf, dass die Gläser Abstand zueinander haben.
- Füge etwas Wasser auf das Blech oder in die Fettpfanne. Die Einmachgläser sollten in etwa zwei Zentimeter hohem Wasser stehen.
- Die Ober- und Unterhitze müssen 180 Grad Celsius betragen.
- Steigen Luftbläschen in den Gläsern auf, beginnt die Einkochzeit.
- Ist das Gemüse oder Obst in den Gläsern kleingeschnitten, kannst du den Backofen ausschalten. Nach 30 Minuten ist der Inhalt fertig eingekocht.
- Ist das Einmachgut grob geschnitten, reduzierst du die Temperatur auf 80 Grad Celsius und schaltest den Ofen nach weiteren 90 Minuten aus.
- Im Anschluss müssen die Gläser vor der Einlagerung komplett auskühlen.
Einwecken im Dampfgarer
Mit einem Dampfgarer ist es möglich, größere Mengen einzukochen. Außerdem kannst du in diesem Gerät die Gläser sterilisieren.
Die Gläser kommen auf die untere Schiene des Küchengerätes zu stehen. Sie sollten sich nicht berühren.
Die Einkochzeit bei einer Temperatur von 95 Grad Celsius hängt von der Menge ab:
Zeit | Menge |
---|---|
20 Minuten | 125 Milliliter |
40 Minuten | 250 Milliliter |
50 bis 60 Minuten | 500 Milliliter |
60 Minuten | 1 Liter |
Einkochen im Topf
Für das Einmachen im Topf benötigst du einen möglichst großen Kochtopf. Im Handel sind spezielle Einkochtöpfe erhältlich, in die du mehrere Einmachgläser stapeln kannst. Ein Geschirrtuch auf dem Topfboden wirkt dem Klappern der Gläser beim Kochen entgegen. Die oberen Gläser müssen zu etwa zwei Drittel mit Wasser bedeckt sein.
Wichtig: Die Wassertemperatur im Topf sollte die gleiche Temperatur des Glasinhaltes haben.
Anhand eines Thermometers kannst du die Temperatur im Topf im Auge behalten. Außerdem solltest du die Einkochzeit beachten, die je nach Rezept und Gemüse- oder Obstart unterschiedlich ausfällt. Lässt du die Gläser zu lange im Topf, könnte dein Einmachgut verkochen. Es verliert nicht nur an Geschmack, sondern auch gesunde Nährstoffe.
Nimm den Topf nach der Einkochzeit vom Herd und lasse ihn abkühlen. Stelle anschließend die Gläser auf ein Tuch. Wenn sie vollständig ausgekühlt sind, kannst du sie zur Lagerung in den Schrank oder die Vorratskammer stellen. Bei Einmachgläsern nimmst du zuvor die Klammern ab.
Du kannst die Gläser auch im Schnellkochtopf einkochen lassen. Dann stellst du den Topf auf Stufe Eins oder Zwei ein, nachdem du die Gläser gestapelt und Wasser in den Topf gefüllt hast. Sobald der Ring sichtbar ist, fängt die Einkochzeit an.
- Nach der Einkochzeit bleiben die Gläser noch zirka 15 Minuten im Dampfgarer stehen.
Der Vakuumtest
Wenn du die Gläser aus dem Topf, Dampfgarer, Automaten oder Backofen entnommen hast, musst du testen, ob die Konservierung erfolgreich war. Im Glas darf sich keine Luft mehr befinden. Sollte sich kein Vakuum gebildet haben, ist der Inhalt des Glases nicht lange haltbar. In dem Fall ist der Verzehr lediglich innerhalb der nächsten Tage möglich.
Zum Testen bei Einmachgläsern nimmst du die Klammern ab. Die Konservierung ist gelungen, wenn sich der Deckel nicht anheben lässt. Sollte der Deckel leicht zu lösen sein, befindet sich Luft im Inneren und der Inhalt ist nicht lange haltbar. Hast du Schraubgläser verwendet, wölbt sich der Deckel etwas nach innen. Ist keine Wölbung entstanden, ist die Konservierung nicht gelungen.
Wie lange ist Eingemachtes haltbar?
Eingekochte Lebensmittel sollten idealerweise kühl und trocken lagern. Dazu bietet sich zum Beispiel der Keller an. Überprüfe zwischendurch, ob die Gläser noch fest verschlossen sind.
Die Haltbarkeitsdauer von fest verschlossenen Gläsern beläuft sich auf:
- mindestens einem Jahr bei Gemüse und Obst
- bis zu zwei Jahren bei Marmelade und Gelee
- mehrere Monate bei Wurst und Fleisch
Grundrezept für das Einkochen von Obst
Dieses Rezept eignet sich zum Einmachen verschiedener Obstsorten und für zwei Liter Inhalt. Dazu benötigst du rund ein Kilogramm Obst.
- Zunächst bereitest du eine Zuckerlösung vor. Dazu mischst du je nach Geschmack zwischen 125 und 250 Gramm Zucker mit einem Liter Wasser. Bei sauren Früchten besteht die Mischung aus einem Liter Wasser und bis zu 500 Gramm Zucker.
- Jetzt muss die Zuckerlösung kurz aufkochen, sodass sich der Zucker auflöst.
- Nun kannst du das Obst zubereiten, während die Zuckerlösung etwas abkühlt. Achte darauf, dass du faule Stellen sowie die Stiele und Kerne entfernst. Schneide das Obst in kleine Stücke.
- Befülle die Gläser mit den Früchten und bedecke das Obst mit der Zuckerlösung.
Tipps zum Einkochen von Gemüse
Wenn du hartes Gemüse wie Blumenkohl, Karotten oder Wurzelgemüse einmachst, solltest du es vor dem Einkochen kurz garen. Dazu bringst du Wasser zum Kochen und lässt das Gemüse rund zehn Minuten ziehen.
Kürbis, Zucchini, Gurken und ähnlich eher weiches Gemüse bleibt knackig, wenn du es vor dem Einkochen mit heißem Wasser übergießt.
Übrigens kannst du Gemüse oder Obst vorkochen und direkt in Gläser abfüllen. Das Vorkochen bietet sich zum Beispiel für Saucen, Kompott oder Chutney an. Bei großen Mengen an Tomaten lässt sich Tomatensauce kochen und haltbar machen. Dazu lässt du das Gemüse mit Zutaten wie Salz und Gewürzen aufkochen und für etwa zehn Minuten köcheln. Anschließend füllst du es heiß in die Gläser ab und verschließt die Gläser mit Deckeln. Auch bei dieser Methode muss ein Vakuum entstehen, damit die Lebensmittel zwischen sechs und zwölf Monaten haltbar sind.
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