Gemüsebeet anlegen - Tipps & Tricks für die Pflege und Anbau
8. November 2022
Im eigenen Garten frisches Gemüse ziehen – dieser Wunsch wird bei immer mehr Menschen stetig größer. Wir erklären dir, was du beim Anlegen eines Gemüsebeetes beachten musst.
Mit den folgenden Tipps kannst du auch als Anfänger dein Gemüsebeet selber bauen deine erste eigene Ernte genießen.
Planung: Den richtigen Standort für das Beet wählen
Der Gemüsegarten sollte sich an einem sonnigen Platz befinden, denn viele Gemüsesorten wachsen im Sonnenlicht am besten. Stehen sie zu dunkel, wirkt sich das negativ auf den Geschmack aus oder die Pflanzen gedeihen nicht richtig.
Hinweis: Damit deine Beete nicht im Schatten liegen, sollten keine hohen Sträucher oder Bäume in unmittelbarer Nähe stehen.
Lege dein Beet an einer windgeschützten Stelle an. Allerdings darf der Platz nicht komplett windstill sein. Die Luft sollte zirkulieren können, damit nasse Blätter schneller abtrocknen. Bleiben die Blätter zu lange nass, besteht die Gefahr eines Pilzbefalls. Aber auch Schädlinge mögen windstille Plätze.
Tipp: Um die Gemüsepflanzen vor Wind zu schützen und dennoch Luftzirkulation zu ermöglichen, kannst du den Standort um das Beet herum mit Hecken bepflanzen. Dazu bietet sich zum Beispiel eine niedrige Buchshecke an. Oder friede das Gemüsebeet mit einer niedrigen Mauer ein.
Den Boden vorbereiten
Wenn du ein Gemüsebeet anlegen möchtest, musst du die Bodenqualität überprüfen. Gemüse wächst auf humusreichen, lockeren Boden am besten. Die Erde sollte über genügend Nährstoffe verfügen. Ein zu verdichteter Boden lässt Staunässe entstehen.
Lockere die Struktur von lehmigem Boden mit Kompost und Sand auf. Ist der Boden in deinem Garten zu sandig, kannst du ihn mit Kompost aufwerten. Lasse eine Bodenanalyse im Labor durchführen. Das Ergebnis zeigt dir, ob die Erde ausreichend Nährstoffe bereithält oder ob du mehr düngen musst. Unsere natürlichen Düngemittel können deinem Boden mit notwendigen Nährstoffe unterstützen.
So legst du ein Gemüsebeet auf dem Rasen an
Soll dein Beet auf dem Rasen seinen Platz finden, musst du zunächst die Grasnarbe auf der Fläche des zukünftigen Gemüsegartens entfernen. Nimm zum Umgraben einen Spaten und steche die Grasnarbe mit einer Tiefe von etwa 15 Zentimetern ab. Gleichzeitig kannst du bereits das Beet abstecken. Es sollte eine Breite von 1,20 Metern haben. Bei dieser Breite kannst du immer noch gut die Mitte des Beetes erreichen.
Legst du mehrere Beete an, solltest du Wege zwischen den Reihen anlegen, die rund 70 Zentimeter breit sind. Somit kannst du auch mit der Schubkarre durch deinen Gemüsegarten fahren. Zum Befestigen der Wege bieten sich Rindenmulch oder Gehwegplatten an. Auch eine Umfassung des Gemüsebeets kann hilfreich sein.
Gemüsegarten in Hanglage anlegen
Das Problem bei einem Nutzgarten am Hang ist der zu schnelle Wasserabfluss. Deshalb legt man Beete in Hanglage terrassenförmig an. Dazu eignen sich zum Beispiel Natursteine oder Palisaden als Umrandung. Der Bereich wird mit Erde aufgefüllt, sodass eine ebene Fläche entsteht.
Beachte beim Nutzgarten anlegen, dass die Konstruktion stabil genug ist, damit sie nicht bei Starkregen umkippt. Je nachdem wie steil der Hang ist, musst du zudem eine Treppe bauen, damit du dein Gemüsebeet leicht erreichen kannst.
Gemüse im Hügelbeet anbauen
Eine weitere Möglichkeit stellt das Hügelbeet dar. Falls du vorher bereits ein Beet auf der Rasenfläche angelegt hast, kannst du die Grasnarben für das Innere des Hügelbeetes verwenden. Stapel zunächst Gestrüpp auf und lege darüber die Narben mit dem Gras nach unten. Dann folgen Mist oder Kompost sowie Laub.
Hinweis: Die Fläche sollte eine Länge von etwa 5 Metern und eine Breite von zirka 1,50 Metern haben.
Hochbeet zum Gemüseanbau bauen
Gemüse ist einfacher zu pflegen, wenn es in einem Hochbeet wächst. Dann hast du auch kein Problem mit Wühlmäusen und wenn du einen Schneckenzaun am oberen Rand des Beetes als Beetumfassung anbringst, musst du diese Tierchen ebenso wenig fürchten.
Du kannst für die Konstruktion der Beetumrandung Paletten oder anderes Holz benutzen. Langlebiger sind gemauerte Hochbeete. Baust du aus Holz dein Hochbeet, musst du das Innere mit einer Folie ausschlagen. Damit schützt du das Holz vor Feuchtigkeit.
Bringe am Boden des Beetes ein Gitter an, sodass Wühlmäuse keine Chance haben, ins Innere zu klettern. Du kannst das Hochbeet genauso wie ein Hügelbeet befüllen. Die Schichten senken sich im Laufe der Zeit ab, sodass du immer mal wieder nachfüllen musst. Damit du dich beim Jäten oder Pflegen des Beetes nicht bücken musst, ist eine Höhe von 80 bis 90 Zentimetern zu empfehlen.
Weitere Tipps für deinen Gemüsegarten
Richte in der Nähe deiner Gemüsebeete einen Wasseranschluss ein.
Ebenso sollte sich der Kompost nah an den Beeten befinden.
Möchtest du auch Kräuter anbauen, empfiehlt es sich, das Beet in der Nähe des Hauses anzulegen. So kannst du beim Kochen schnell Kräuter ernten.
Der richtige Zeitpunkt zum Anlegen eines Gemüsebeets ist das Frühjahr oder der Herbst. Mit der Planung kannst du also bereits im Winter beginnen.
Pflanzplan & Fruchtfolge beachten
Bevor du die Samen aussäst, solltest du dir überlegen, welches Gemüse du anbauen möchtest. Beachte bei der Planung der Aussaat die Fruchtfolge der Gemüsearten, um dein Beet sicher vor Schädlingen und Krankheiten zu machen.
Hier unsere 5 wichtigsten Tipps:
- Verschiedene Pflanzenfamilien: Plane verschiedene Abschnitte für Pflanzenfamilien ein. Denn durch eine Mischkultur kannst du die Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen verringern. Pflanze auch Gründüngungspflanzen, um das Gemüsebeet mit genügend Nährstoffen zu versorgen.
- Leguminosen: Hülsenfrüchte wie Bohnen und Erbsen reichern die Erde mit Stickstoff an. So wird dein Beet auf natürliche Weise gedüngt. Falls du wenig Platz hast, kannst du natürlich auch auf Dünger zurückgreifen.
- Nährstoffbedarf: Kombiniere Pflanzen mit unterschiedlichem Nährstoffbedarf um dein Beet möglichst gleichmäßig nutzen zu können. Beachte: Starkzehrer (z.B. Tomaten, Kohl, Zucchini, Paprika) benötigen viele Nährstoffe, Mittelzehrer (z.B. Karotten, Salat, Radieschen, Spinat, Rote Beete, Fenchel) haben einen mittleren Bedarf und Schwachzehrer (z.B. Zwiebeln, Knoblauch, Kräuter, Feldsalat) wachsen fast überall.
- Rotation: In einem großen Gemüsegarten pflanzt man in jedem Jahr eine andere Sorte in ein Beet. Das ist jedoch in kleinen Beeten nicht möglich. Wechsle am besten jedes Jahr die Pflanzenfamilien in den Abschnitten, um die Bodennährstoffe zu erhalten.
- Abstand einhalten: Achte auf genügend Abstand zwischen den Pflanzen, damit ihr Wachstum nicht gestört wird.
Mischkultur in kleinen Beeten
In einem kleinen Gemüsebeet ist eine Mischkultur empfehlenswert. Dabei beachtest du die Wechselwirkung der Pflanzen. Es gibt für jede Pflanze gute und schlechte Nachbarn. Zum Beispiel kannst du zwischen Zwiebeln Möhren setzen, denn die Karotten halten Zwiebelfliegen und andere Schädlinge fern. Andererseits schützen die Zwiebeln Möhren vor der Möhrenfliege.
Beispiel Tomaten:
Gute Nachbarn | Schlechte Nachbarn |
---|---|
Lauch | Gurken |
Kohl | Erbsen |
Bohnen | Kartoffeln |
Knoblauch |
Hinweis: Bohnen sollten neben Zwiebeln, Mais oder Bohnen wachsen, während Kürbisse und Gurken keine guten Nachbarn sind.
Die Beschäftigung mit Gruppen in einer Mischkultur lohnt sich sehr. Durch den Anbau unterschiedlicher Kulturen lassen sich zwar nicht alle Schädlinge vermeiden, aber du wirst feststellen, dass sich wesentlich weniger Schädlinge breitmachen.
Du kannst den Rand des Gemüsebeets mit Sommerblumen oder Beerensträuchern bepflanzen. Zwischen den Gemüsereihen machen sich einjährige Kräuter sehr gut.
Mehrjährige Kräuter solltest du in ein separates Beet pflanzen. Kapuzinerkresse und Tagetes tragen übrigens zur Bodenverbesserung bei.
Tipp: Wenn du deinen Gartenboden mit Stickstoff versorgen möchtest, kannst du Lupinen ins Gemüsebeet setzen.
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